Frisch vom Training, frisch aus den Charts. Wir bleiben rational, schauen auf Daten – und übersetzen sie in simple, handelbare Regeln. Keine Handelsempfehlung.
1) Big Picture: Aufwärtstrend bleibt intakt
- S&P 500: Aufwärtstrend seit Wochen intakt – Dips wurden zuletzt schnell aufgekauft.
- Baseline: Solange der Trend hält, kein Grund zur Hektik. Bricht er, rechnen wir mit –5% bis –10% Pullback (gesund, nicht Armageddon).
- Sentiment: Von neutral Richtung gierig – noch nicht extrem.
Was heißt das operativ?
- Gewinne nicht „weg-timen“ – Strategie > Bauchgefühl.
- Dips einkalkulieren, Cash tranchieren (siehe Playbook unten).
2) Saisonalität & Konter-Narrative
- August grün, mehrere Allzeithochs – historisch war September danach selten grün. 2025 produziert aber viele Ausnahmen.
- Peter Lynch passt wie die Faust aufs Auge:„Anleger haben mehr Geld verloren mit der Vorbereitung auf Korrekturen, als in den Korrekturen selbst.“
3) Momentum-Signale (die „100%-Treffer“-Liga)
Signal | Bedingung | Historischer Ausgang | Implikation fürs Playbook |
---|---|---|---|
3M +25% im S&P | 3 Monate +≥25% | 3/6/12M danach historisch positiv | Bullen-Narrativ > Rezessionsangst; Dips aussitzen/nachkaufen |
Q-Mix | Q1 schwach, Q2 stark (>10%) | Folgequartale in Summe positiv | Nicht gegen Stärke ankämpfen; Trendfolgen |
Rally „gehasst“ | Skepsis hoch, Underexposure bei Instis | Dips werden aggressiv gekauft | Scaling-In statt „Perfect Dip“-Warten |
Kernaussage: Stärke erzeugt Stärke. Nicht auf das „eine perfekte -10%-Ticket“ warten.
4) Bullenmarkt-Statik vs. Psychologie
- Wir sind ~3 Jahre im Bullenmarkt; historischer Durchschnitt ~5 Jahre, oft länger. wir schätzen jedoch, dass es ein verkürzter Bullenmarkt ist
- Chance: Trend kann länger laufen als viele denken.
- Risiko: Korrekturen kommen – aber sind Teil des Aufstiegs, nicht dessen Ende.
Beispiel-Gedanke: In Phasen ohne 10%-Korrekturen sieht man frühere Einstiegspreise nie wieder. „Warten auf Crash“ kann teurer sein als „drin bleiben“.
5) Stockpicking Reality-Check
- Breite Beteiligung verbessert sich, aber:Index > Durchschnittsaktie.
- Translation: Outperformance ist möglich, aber Arbeit – Geschäftsmodelle, Berichte, Burggräben, TAM.
Kennzahlen-Fokus (smart statt simpel):
- KGV beschreibt Ist-Zustand, blendet Wachstum aus.
- PEG (KGV/Gewinnwachstum) + Qualitätsmetriken (Margen, Cashflow, Kapitalrenditen) geben ein realistischeres Bild.
6) Mein Portfolio-Playbook (simpel & robust)
6.1 Tranchieren statt Timen
- Ein-/Aufstocken in Tranchen (z.B. 3–5 Blöcke); Dips nutzen, nicht erzwingen.
- Rotation nur bei veränderten Thesen / klar besseren Chancen.
6.2 Exit-Regeln (Aktien)
Grund | Beispiele | Aktion |
Liquidität | Private/Business Cash-Bedarf | Positionen verkleinern/auflösen |
These kaputt | Burggraben erodiert, KPI kippt | Sauber raus, Opportunitätskosten sparen |
Besseres Setup | Neues Chancen/Risiko deutlich höher | Rotation mit klarer Begründung |
Taktik-Trade | Überhitzung/Überdehnung | Teilgewinn, Re-Entry per Tranche |
6.3 Krypto anders behandeln
- Subjektiv riskanter als Aktien → stufenweise Gewinne sichern.
- Zeithorizont: Spätestens vor 2026 Gradueller Exit beginnen/fortführen.
7) Praxis: So nutze ich Dips
Setup | Was ich tue | Warum |
Trend intakt, Dip –3% bis –5% | 1 Tranche rein | Momentum + Underexposure-Buying |
Trend intakt, Dip –8% bis –10% | 1–2 Tranchen, Fokus auf Kernwerte | „Gifted entries“ ohne Narrativbruch |
Trendbruch | Reduzieren, Re-Assessment, Rebuild per Tranche | Risiko-Management vor Ego |
8) Mindset (aka Anti-FOMO-/Anti-Panik)
- Ein Szenario, klare These: Richtig oder falsch – keine 200 If/Else-Szenarien.
- Transparenz: Regeln > Meinungen. Prozentzahlen sind nett – Cashflows & Euros zahlen die Rechnung.
- Research > Linienmalen: Charts helfen, aber fundamentale Arbeit entscheidet.
9) TL;DR zum Mitnehmen
- Trend hält → Dips sind Feature, kein Bug.
- Momentum-Signale stützen das Bullen-Szenario.
- Tranchieren schlägt Timing-Ego.
- Krypto: Gewinne schrittweise realisieren.
- These first – Kennzahlen in Kontext.
Hinweis: Keine Anlageberatung. Inhalte spiegeln persönliche Meinung und Vorgehensweise wider.
Markt-Update in Klartext
1) S&P 500 – Trend hält
- Der Markt läuft weiter nach oben.
- Kleine Rückgänge wurden zuletzt schnell wieder gekauft.
- Solange der Aufwärtstrend bleibt → kein Grund zur Panik.
2) Typische Saison: September oft schwach
- August war stark, September war historisch selten positiv.
- Aber: 2025 gibt es viele Ausnahmen.
- Wichtig: Nicht versuchen, den „perfekten“ Rückgang zu timen.
3) Starke Signale
Signal | Bedeutung |
---|---|
+25% in 3 Monaten | Danach ging es in der Vergangenheit fast immer weiter hoch |
Starkes 2. Quartal | Folgequartale meist positiv |
Rally gehasst | Viele warten draußen → Dips werden schnell gekauft |
4) Bullenmarkt dauert an
- Seit ca. 3 Jahren im Bullenmarkt.
- Durchschnitt: ca. 5 Jahre, oft länger.
- Heißt: Es kann weiter nach oben gehen, auch wenn zwischendurch Dips kommen.
5) Einzelaktien schwerer als gedacht
- Index läuft besser als viele Einzelaktien.
- Outperformance braucht Arbeit: Geschäftsmodelle verstehen, Zahlen lesen.
- KGV alleine reicht nicht → Wachstum mitdenken (z.B. PEG).
6) Portfolio-Strategie
- Tranchieren: Investitionen in mehrere Teile aufteilen, nicht alles auf einmal.
- Verkaufen nur wenn:
- Geld gebraucht wird
- Investment-These kaputt
- Bessere Chance auftaucht
- Aktie überhitzt ist
- Krypto riskanter → Gewinne nach und nach sichern.
7) Wie gehe ich mit Dips um?
Dip | Reaktion |
–3% bis –5% | Kleine Nachkäufe |
–8% bis –10% | Größere Nachkäufe in Kernwerten |
Trendbruch | Risiko runter, neu einschätzen |
8) Mindset
- Lieber klare Strategie als 100 Szenarien.
- Wichtiger als Prozente: echtes Geld auf dem Konto.
- Charts helfen, aber Fundamentaldaten entscheiden.
9) Kurz & knapp
- Trend oben → Dips normal.
- Momentum spricht für weiteren Anstieg.
- Tranchieren statt Timing.
- Krypto-Gewinne sichern.
- Immer an die eigene These halten.